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Rechnergestützte Technische Vorbereitung der Produktion - RTV

1. Historische Betrachtungen

Der VEB Werkzeugmaschinenfabrik „Hermann Matern“ Magdeburg hat als traditioneller Hersteller von Drehmaschinen bereits füheztig begonnen, die Ablaufsteuerung des Drehens zu automatisieren. Als eine bemerkenswerte ingenieurtechnische Leistung ist das Kugelschrittschaltwerk zu nennen, das hier in den sechziger Jahren entwickelt wurde. Nach der Einführung der Lochbandtechnik wurde 1969 die Entwicklung eines Compilers für die maschinelle Programmierung in Auftrag gegeben. Parallel dazu vollzog sich die Einsatzvorbereitung für eine EDVA R300 als zentralen Rechner für den Betrieb. Zum hohen automatisierungsgrad der Produktion sollte eine adäquate Verarbeitung der betrieblichen Daten aufgebaut werden. Besonderes Interesse hatt die Betriebleitung an der unmittelbaren Einflussnahme auf die Produktion durch die mittelfristige und operative Produktionsplanung einschließlich einer Optimierung des Produktionsplanes. Als Ausgangsdaten zur Ermittlung der bonötigten Fertigungskapazitäten dienten die numerischen Daten der technischen Vorbereitung der Produktion aus den Stücklisten und Arbeitsplanstammkarten, die im Betrieb bereits auf Lochkarten erfasst waren.

Es wurde sehr schnelle deutlich: Die Aktualität dieser Daten war nicht ausreichend, um die neuen Anforderungen in hinreichender Qualität zu erfüllen. An die Konstruktion und die Technologie wurde die Aufgabe gestellt, diese Primärdokumente zu überarbeiten und auf maschinelle lesbaren Datenträgern zu erfassen. Das führte zu einer Überforderung dieser bereits stark belasteten Bereiche, was sich insbesondere im Bereich Technologie zeigte. Während sich Änderungen der Stückliste im wesentlichen aus Änderungen des Erzeugnisses ergeben und die Zuordnung und damit die Änderung eindeutig ist, ergeben sich Änderungen der technologischen Unterlagen auch aus den Änderungen der Fertigung z. B. durch den Einsatz neuer Werkzeugmaschinen. Die Erfassung aller durch diese Änderung betroffenen Belege ist mit herkömmlichen Methoden außerordentlich schwierig.

Die Erfahrungen, die bereits mit der maschinellen Programmierung von numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen gesammelt wurden, legten den Gedanken nahe, vergleichbare Methoden auch für die Erstellung der Stücklisten und Arbeitsplanstammkarten zu entwickeln, Auf der Grundlage der Kommunikation zwischen Ingenieur und Rechner sollte die technische Dokumentation erstellt und nach der Kontrolle durch den Bearbeiter in einer solchen Form vom Rechner ausgegeben werden, dass sie ohne eine nochmalige manuelle Bearbeitung für die Fertigung bereitgestellt werden konnte, Gleichzeitig erfolgte die Einspeicherung dieser Daten fpür die nachfolgende Verarbeitung in eine Datenbank.

Mit der Einspeicherung der Primärdaten in den Rechner boten sich nun vielfältige Methoden zur Recherche und zur Vereinfachung des Änderungsdienstes an, so dass die Kollegen der Bereiche Konstruktion und Technologie motiviert wurden, die Rechentechnik zu neutzen, Gleicheitig wurde auf diese Weise die Bereitstellung der aktuellen Daten für die betriebliche Planung und nachfolgende Prozesse abgesichert. Diese Methoden wurden aus

rechnergestützte Methoden der technischen Vorbereitung

deklariert. Damit sollte vor allem zum Ausdruck gebracht werden, dass der Mensch die entscheidende Kraft in diesem Prozess ist und auch bei der Anwendung der Rechentechnik bleibt.

Die erste Realisierung einer derartigen Rationalisierungslösung erfolgte im Auftrage des VEB Werkzeugmaschinenkombinat „7. Oktober“ Berlin in der Zeit von 1973 bis 1975 für das Werkzeugmaschinensystem FZ 200, das im VEB Werkzeugmaschinenfabrik „Hermann Matern“ Magdeburg, Betriebsteil Zerbst aufgebaut wurde [Roscher, G. 1975]. Gleichzeitig wurde diese Lösung als Software für derartige Erzeugnisse des Kombinates angeboten.

Ab 1975 wurde im VEB Datenverarbeitungszentrum Magdeburg ein Kollektiv aufgebaut, das die Anpassung der für den R300 realisierten Lösung für den VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Dessau des VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen und die Umsetzung für die EDVA des ESER im Auftrage des VEB Werkzeugmaschinenkombinates „7. Oktober“ Berlin realisierte. Bei dieser Umsetzung erfolgte gleichzeitig eine Verallgemeinerung der Lösung, um zum einen den außerordentlich unterschiedlichen Bedingungen der Betriebe des Auftraggebers gerecht zu werden und zum anderen die gesteigerte Leistungsfähigkeit der neuen Rechentechnik zu nutzen. Der erste Anwendungsfall für EDVA des ESER wurde 1978 realisiert.

Mit dem Einsatz von Mikrorechnern wurde Ende der siebziger Jahre begonnen. Im Vordergrund stand dabei der Einsatz von Auftischcomputern zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Ingenieur und Rechner. Die Kopplung (on- und offline) zum zentralen, betrieblichen Rechner wurde dabei immer angestrebt. erst mit dem Einsatz von Mirkorechnern gesteigerter Leistungsfähigkeit kann in stärkerem Maße eine zeitweilig autonome Arbeitsweise realisiert werden, Sollen auf diesen Rechnern die technischen Primärdokumente erstellt werden, ist eine Einspeicherung dieser Dateien in zentral geführte Datenbanken der Technischen Dokumentation unter dem Blickwinkel der Gestaltung durchgängiger Lösungen immer anzustreben.

Die Miniaturisierung der elektronischen Bauelemente und die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mirkorechner haben den Ingenieuren den Zugang zu ihnen erheblich erleichtert,. und die direkte Kommunikation ist heute Standard. Diese Kommunikation erfolgt mit Hilfe von künstlichen Sprachen. Zum einen dienen diese Sprachen zur Beschreibung des Produktes und des technologischen Prozesses. Leistungsfähige Rechner gestatten die grafische Eingabe, Speicherung, Manipulation und Ausgabe der Daten der Zeichnungen.

Zum anderen ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass die Ingenieure Programmiersprachen nutzen, um wissenschaftlich-technische Berechnungen auszuführen, oder Datenbankbetriebssysteme zur Einspeicherung, Verwaltung und Recherche von interessierenden Datenbeständen anzuwenden. Zur Absicherung der Kommunikation und zur Realisierung der genannten Funktionen müssen dem Anwender leistungsfähige Softwarekomponenten zur Verfügung gestellt werden, um ihn mit Hilfe der Rechentechnik zu unterstützen.

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